Kombinierte Geberauswertung

Falls die Position des Motorgebers nicht eindeutig die Position der Anlage wiedergibt, kann ein zweiter Geber (Streckengeber) direkt an der Anlage eingesetzt werden.

Beispiele
  • Der Fahrmotor eines Regalbediengerätes kann auf der Schiene durchrutschen (Schlupf). Ein zusätzlicher Lasergeber ermittelt die tatsächliche Position des Regalbediengeräts.
  • Ein Hubantrieb hebt über einen Riemen einen Hubkorb. Je nach Gewicht der Beladung längt sich der Riemen. Ein zusätzlicher Seilzuggeber ermittelt die tatsächliche Position des Hubkorbs.
  • Ein Scherenhubtisch hat durch die Scherenmechanik eine Tischhöhe, die nicht linear zur Position des Motorgebers passt. Ein zusätzlicher Seilzuggeber ermittelt die tatsächliche Position der Tischhöhe.

Häufig ist die Auflösung pro Weg des Streckengebers deutlich niedriger als die des Motorgebers. Wenn auf den Streckengeber die Position geregelt wird, muss die Steifigkeit der Regelung reduziert werden. Das führt zu weniger Regeldynamik und mehr Zeit bis zur Zielposition.

Die kombinierte Geberauswertung verknüpft die Information des Motorgebers mit der Information des Streckengebers und ermöglicht eine Positionsregelung auf den Streckengeber mit der Steifigkeit, die ein Motorgeber mitbringen würde. Das führt zu einer sehr dynamischen Positionsregelung, die Anlage erreicht deutlich schneller das Ziel. Positionsabweichungen werden sehr schnell ausgeregelt.

Die kombinierte Geberauswertung ist in der Firmware der Umrichter enthalten. SEW-EURODRIVE empfiehlt, bei Anwendungen mit Streckengeber die kombinierte Geberauswertung zu aktivieren.