Netzkontrolle

Für das Versorgungsmodul MDP92A, das über einen Anschluss an das Versorgungsnetz verfügt, stehen die in diesem Abschnitt beschriebenen Funktionen der Netzkontrolle zur Verfügung.

Das DC/DC-Wandlermodul MDE90A hat keinen AC-Anschluss, deshalb stehen die Funktionen der Netzkontrolle bei diesem Gerät nicht zur Verfügung. Wird das MDE90A als Modulbus-Slave konfiguriert, kann es im Falle eines Phasenausfalls die Information darüber vom Modulbus-Master empfangen und entsprechend seiner Konfiguration reagieren.

Damit eine korrekte Messung der Netzspannungen erfolgen kann, muss die Netzfrequenz des angeschlossenen Versorgungsnetzes korrekt eingestellt sein. Das erfolgt über den Parameter "8809.20 Netzfrequenz".

Die Funktionen der Netzkontrolle werden in einem Intervall von 1 ms aufgerufen. Die Überwachungsfunktionen beziehen sich grundsätzlich auf die Netzaußenleiterspannung.

Überwacht und gemeldet werden folgende Ereignisse:

  • Netzphasenausfall
  • Im Gerätestatus wird der Merker der ausgefallenen Phase im Netzzustand auf "0" gesetzt. Der Netzphasenausfall ist nicht parametrierbar. Bei einem Phasenausfall wird dieser gemeldet und der Netzzustand entsprechend angepasst.
  • Netzausfall
  • Im Gerätstatus werden alle Merker des Netzzustands auf "0" gesetzt.
  • Netzüberspannung
  • Netzunterspannung

Es gibt folgende Überwachungsgrenzwerte:

  • Parameter "8809.21 Netz-Aus-Schwelle"
  • Liegen alle Außenleiterspannungen über dieser Schwelle, wird "Netz-EIN" erkannt und die Netzüberwachung beginnt zu arbeiten. Fällt eine der Außenleiterspannungen unter den eingestellten Wert, beginnt eine 100 ms lange Mittelwertbildung jeder Außenleiterspannung. Fallen während dieser Mittelwertbildung alle Außenleiterspannungen unter den eingestellten Wert ab, wird ein Netzausfall erkannt und der entsprechende Fehler "E6.2 Netzausfall" gemeldet und der Netzzustand mit Hilfe des Parameters "8809.24" entsprechend angepasst. Die Überwachung beginnt von vorne.
  • Nach 100 ms wird der Mittelwert noch anhand des Parameters "8809.23 Minimale Netz-Spannung" wie untenstehend beschrieben überprüft und eventuell der Fehler "E6.4 Netzunterspannung" gemeldet. Wird kein Fehler erkannt, beginnt die Überwachung von vorne, ab dem Punkt als "Netz-EIN" erkannt wurde.
  • Parameter "8809.22 Maximale Netzspannung"
  • Überschreitet eine der Außenleiterspannungen den hier eingestellten Wert, meldet das Gerät den Fehler "E06.3 Netzüberspannung".
  • Parameter "8809.23 Minimale Netzspannung"
  • Ist "Netz-EIN" erkannt, startet die 100 ms lange Mittelwertbildung. Die Mittelwertbildung startet auch dann, wenn eine der Außenleiterspannungen unter den hier eingestellten Wert gefallen ist und nicht nur, wenn sie Parameter "8809.21 Netz-Aus-Schwelle" unterschreitet. Ist die Mittelwertbildung abgeschlossen, wird geprüft, ob einer der Mittelwertwerte unterhalb der eingestellten Spannung liegt. Wenn ja, wird der Fehler "E6.4 Netzunterspannung" gemeldet und der Netzzustand mit Hilfe des Parameters "8809.24" entsprechend angepasst.
  • Ist der "DC-24-V-Stand-by-Betrieb" aktiv, meldet die AC-Überwachung keine Fehler.
  • Dies gilt nur, wenn das Geräte direkt in den "DC-24-V-Stand-by-Betrieb" startet oder sich in dem Zustand befindet. Siehe hierzu auch Kapitel Schnelle Unterspannungserkennung und Zwischenkreisüberwachung.
  • Das bedeutet, dass das Gerät z. B. durch einen Netzausfall, in diesen Zustand zurückfällt, und der Netzfehler korrekt gemeldet wird. Nach dem Reset des Fehlers darf die Überwachung keine Fehler melden, solange sich das Gerät noch im "DC-24-V-Stand-by-Betrieb" befindet. Es wird also nicht direkt ein Fehler gemeldet, wenn das Netz noch nicht da ist.