Diagnosedeckungsgrad (DC)
Der Diagnosedeckungsgrad (DC) ist gemäß EN ISO 13849‑1 ein Maß für die Wirksamkeit der Diagnose. Der Diagnosedeckungsgrad wird bestimmt als Verhältnis der Ausfallrate der bemerkten gefährlichen Ausfälle zur Ausfallrate der gesamten gefährlichen Ausfälle. Eine Diagnose ist ab einer Systemarchitektur nach Kategorie 2 gefordert.
Die Funktions- und Leistungsfähigkeit einer Bremse kann durch vielfältige Fehlermöglichkeiten beeinträchtigt werden. Die Fehlermöglichkeiten äußern sich zusammengefasst in einem der folgenden Fehlerbilder, die durch den Bremsentest entdeckt werden.
Fehlerbild | Auswirkung des Fehlers | Entdeckung des Fehlers |
---|---|---|
Bremse bleibt geschlossen | Sicherer Zustand | Fehler wird entdeckt |
Bremse bleibt geöffnet | Gefährlicher Zustand | Fehler wird entdeckt |
Bremsmoment ist zu gering | Gefährlicher Zustand | Fehler wird entdeckt |
Zur Ermittlung des erreichten Performance Level (PL) im sicheren Bremsensystem kann für den Bremsentest ein DC-Wert von DC = 90 % angenommen werden.
In Systemen, die keine motorintegrierte Sicherheitsbremse von SEW-EURODRIVE enthalten, muss der Anwender einen möglichen Bruch der Kraftübertragung zwischen dem Motor, der getesteten Bremse und dem für die Diagnosefunktion Bremsentest verwendeten Geber ausschließen.
HINWEIS

Je nach Ausprägung des Gebersystems kann durch geschickte Anordnung eines Mehrgebersystems ein Bruch zwischen einem Geber und der Bremse (durch das Freifahren) erkannt werden.
In Systemen, in dem Motorwelle und Bremse nicht spielfrei gekoppelt sind, muss der Anwender prüfen, ob eine defekte Bremse weiterhin durch den Bremsentest erkannt wird. Ein konfiguriertes Spiel darf eine defekte Bremse nicht ausblenden.