Drehmoment zwischen Achsgruppenteilnehmern

Das Drehmoment zwischen Achsgruppenteilnehmern kommt insbesondere beim Spannen von Ketten, beim Klemmen von Werkstücken und beim Minimieren von Losen zum Tragen. Im Gegensatz zur Funktion der Drehmomentverhältnisse hat das Drehmoment zwischen den Achsgruppenteilnehmern den Vorteil, dass dieses auch bei Stillstand (applikativ benötigtes Solldrehmoment 0 Nm) wirkt.

Mittels einer schematischen Darstellung eines Zahnrades, dass von 2 Achsgruppenteilnehmern angetrieben wird, ist im Folgenden das Drehmoment zwischen den 2 Achsgruppenteilnehmern näher erläutert:

Beispiel 1: 0 % Verspannung

Wird eine Verspannung zwischen den Achsgruppenteilnehmern von 0 eingestellt und ein Solldrehmoment von 120 Nm benötigt, dann werden beide Achsgruppenteilnehmer jeweils 60 Nm leisten:

  • Applikativ benötigtes Solldrehmoment: 120 Nm
  • Nenndrehmoment Antrieb 1 (60 Nm) und Antrieb 2 (60 Nm): 120 Nm
Beispiel 2: 50 % Verspannung

Wird jedoch stattdessen eine Verspannung zwischen den Achsgruppenteilnehmern von 50 % eingestellt, würden sich folgende Drehmomente ergeben:

  • Applikativ benötigtes Solldrehmoment Achsgruppenteilnehmer 1 (-25 % Motornenndrehmoment): -30 Nm + 60 Nm = 30 Nm
  • Applikativ benötigtes Solldrehmoment Achsgruppenteilnehmer 2 (+25 % Motornenndrehmoment): 30 Nm + 60 Nm = 90 Nm
  • Resultierende Drehmomentdifferenz als Verspannung: 60 Nm
  • Applikativ benötigtes Solldrehmoment: 120 Nm
  • Nennmoment Antrieb 1 (30 Nm) und Antrieb 2 (90 Nm): 120Nm
Beispiel 3: -50 % Verspannung

Die Richtung der Verspannung wird über das Vorzeichen der Verspannung angegeben. Wird ohne Belastung als Verspannung ein Wert von -50 % festgelegt, würde der 1. Achsgruppenteilnehmer -30 Nm und der 2. Achsgruppenteilnehmer 30 Nm leisten:

  • Applikativ benötigtes Solldrehmoment: 0 Nm
  • Nennmoment Antrieb 1 (30 Nm) und Antrieb 2 (-30 Nm): 120 Nm