Sicherheitskonzepte für freifahrende mobile Systeme

Je nach Risikobewertung müssen Bewegungen durch eine Sicherheitssteuerung bewertet und bei Verletzung der sicheren Randbedingungen gestoppt werden.

Die Sicherheitstechnik eines mobilen Systems ermöglicht den sicheren Betrieb in einer industriellen Umgebung, in der sich Menschen aufhalten.

Das Sicherheitskonzept muss so gestaltet sein, dass das mobile System sicher Menschen und Hindernisse erkennt und bei drohender Kollision rechtzeitig in einen sicheren Zustand übergeht.

Zu Beginn der Entwicklung sollte eine Gefahren- und Risikoabschätzung entsprechend den gültigen Normen durchgeführt werden. Je nach Risikoabschätzung muss der jeweilige (Bewegungs-)Zustand des mobilen Systems sicher detektiert werden. Dabei kommen Geber, Schalter und andere Sensoren zum Einsatz (Zustandssensorik), die den entsprechend geforderten Performance Level erfüllen.

In mobilen Systemen werden sichere Laserscanner zur Umfeldwahrnehmung eingesetzt. Diese Sicherheitslaserscanner können mehrere Schutzfelder mit unterschiedlichen Abmessungen gleichzeitig überwachen.

Die sicheren Eingangsgrößen der Zustandssensorik bestimmen, welches Schutzfeld bei welchem Bewegungszustand ausgewertet wird. So kann beispielsweise bei langsamer Fahrt ein kleineres Schutzfeld vor dem Fahrzeug zum Einsatz kommen als bei schneller Fahrt. Ziel ist es, ein passgenaues Schutzfeld auszuwerten und so die Verfügbarkeit des mobilen Systems hochzuhalten und dabei die geforderten Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Gleichzeitig gibt die Sicherheitssteuerung die Grenzen (Beschleunigungswerte, maximale Geschwindigkeiten, Kurvenradien, Bremsrampen) vor und überwacht so die Fahrmanöver der "unsicheren" Fahrzeugsteuerung.

Die Sicherheitslösungen von SEW-EURODRIVE ermöglichen:

  • einfache, zentrale und klar strukturierte Programmierung und Parametrierung
  • funktionsplanorientierte Programmierung mit der Möglichkeit der Erstellung von Makros
  • vielfältige Konnektivitätsmöglichkeiten im EtherCAT®-Netzwerk und Safety over EtherCAT®-Netzwerk
  • offene sichere und unsichere Feldbus-Schnittstellen an PROFINET/PROFIsafe
  • je nach Ausführung mit sicherer Zusatzgeberüberwachung
  • umfangreiche Diagnose- und Debugging-Möglichkeiten