Allgemeines
Die Signalverarbeitung der sicheren Digitalausgänge innerhalb der Sicherheitsoption MOVISAFE® CS..A erfolgt zweikanalig. Die sicheren Digitalausgänge können SIL 3 gemäß EN 61508 und Performance Level e gemäß EN ISO 13849-1 erreichen. Die anzuschließenden externen Aktoren und deren Verdrahtung müssen der jeweils erforderlichen Sicherheitsklasse entsprechen.
Der Anschluss der Aktoren an die sicheren Digitalausgänge F‑DO00 und F‑DO01 (nicht bei MOVISAFE® CSB21A) kann zweipolig PM‑schaltend, zweipolig PP‑schaltend oder einpolig P‑schaltend erfolgen.
Folgende Funktionen können den sicheren Digitalausgängen zugewiesen werden:
- Keine
- Die Steuerung des sicheren Digitalausgangs F-DO erfolgt über die sicheren Prozessdaten. Wenn keine sicheren Prozessdaten aktiviert wurden, ist der sichere Digitalausgang geöffnet (logisch "0").
- STO
- F-DO verhält sich wie F-DO_STO. Eine Ansteuerung über sichere Prozessdaten ist nicht möglich.
- SBC
- Am sicheren Digitalausgang ist eine Bremse angeschlossen. Eine Ansteuerung über sichere Prozessdaten ist nur indirekt über die Sicherheits‑Teilfunktion STO möglich. Das Grundgerät steuert bei inaktiver Sicherheits‑Teilfunktion STO die Bremse. Die SBC-Funktion kann nur aktiviert werden, wenn im Umrichter im Antriebsstrang 1 eine Bremse parametriert wurde.
Stellen Sie bei der Inbetriebnahme die entsprechende Konfiguration mithilfe des Parametrier-Tools "Assist CS.." ein.
Einpolig, M-schaltende Digitalausgänge sind nicht zulässig.
Für alle sicheren Digitalausgänge ist es nicht erforderlich, geschirmte Leitungen zu verwenden.
Beachten Sie die Abhängigkeit des erreichten Performance Levels (PL) und SIL von der gewählten Anschlussvariante der sicheren Digitalausgänge. Für jeden der beiden sicheren Digitalausgänge F‑DO00 und F‑DO01 ist eine maximale Schaltfrequenz von 10 Hz möglich. Der Schaltzustand der sicheren Digitalausgänge muss mindestens einmal innerhalb von 60 Sekunden für mindestens 2 Sekunden stabil sein. Erkennt die Diagnose einen Fehler, erfolgt die Fehlerreaktion "Ausgangsfehler", die alle Ausgänge sperrt. Dies hat zur Folge, dass der jeweilige Digitalausgang in den sicheren Zustand "offen" versetzt wird.
Für die sicheren Digitalausgänge F‑DO00 und F‑DO01 kann optional eine Diagnose aktiviert werden. Die Diagnose erkennt sicher einen Drahtbruch im unterbrochenen Ausgangsstromkreis.
Wenn ein Drahtbruch erkannt wird, erfolgt die Fehlerreaktion "Ausgangsfehler", die alle Ausgänge sperrt.
Die Ausgänge F-DO00 und F-DO01 verfügen über eine optionale Drahtbrucherkennung. Die Drahtbrucherkennung prüft, ob der angeschlossene Aktor einen Mindeststrom aufnimmt. Wenn der Aktorstrom unter dem Mindestwert liegt, erkennt die Sicherheitsoption MOVISAFE® CS..A dies als Leitungsbruch.
Aktivieren Sie die Drahtbrucherkennung nur, wenn Sie sicher sind, dass die Stromaufnahme des Aktors immer über dem Mindeststrom liegt (siehe Kapitel Technische Daten > Sichere Digitalausgänge).
Im autarken Betrieb können die Ausgänge der Sicherheitsoption sicher abgeschaltet werden. Das bedeutet, die sicheren Ausgänge werden je nach Parametrierung zeitgleich zum internen STO-Ausgang oder zeitversetzt geschaltet. Über einen sicheren Feldbus können die Ausgänge auch sicher gesetzt werden, um z. B. im Stillstand eine Türverriegelung aufzuheben.
Mit einem sicheren Digitalausgang F-DO können bis zu 10 STO-Eingänge an Geräte des MOVI-C® Baukastens oder ein STO-Eingang und ein sicheres Bremsmodul SBM angesteuert werden.
VORSICHT
Thermische Überlastung der Bremsgleichrichter BMK/BMV durch Testimpulse des sicheren Digitalausgangs F-DO.
Zerstörung des Bremsgleichrichters BMK/BMV.
- Schließen Sie den Bremsgleichrichter BMK//BMV nicht am sicheren Digitalausgang F-DO an.
- Schließen den Bremsgleichrichter ausschließlich am Bremsenausgang DB00 des Geräts an.