Anwendereinheiten konfigurieren
HINWEIS

Bei der Verwendung von MOVIKIT®-Softwaremodulen werden die Anwendereinheiten automatisch konfiguriert.
Für das Anwendungsbeispiel dieses Handbuchs benötigen Sie die zusätzliche Komponente "Anwendereinheiten". Fügen Sie diese wie im Kapitel Antriebsstrang um Komponenten erweitern hinzu.
Mit Hilfe der Anwendereinheiten können die mechanischen Übersetzungen zusätzlich mit einem Übersetzungsfaktor verrechnet werden. Die Komponente "Anwendereinheiten" zeigt in der Übersicht die aus dem Übersetzungsfaktor resultierende Ausgangswerte an. Die Verarbeitung bzw. Berechnung der Anwendereinheiten konfigurieren Sie in den Einstellungen der Komponente.
Das Verwenden von Anwendereinheiten ist mit folgenden Vorteile und Möglichkeiten verbunden:
- Definition einer beliebigen Anwendereinheit, in der die Sollwerte vorgegeben und die Istwerte errechnet werden. Zum Beispiel kann in einer Flaschenabfüllanlage die Einheit auf "Flaschen" skaliert werden. Die Geschwindigkeit wird dann in Flaschen/min bzw. die Beschleunigung in Flaschen/(min*s) angeben.
- Optimierung der Zahlenbereiche und der Genauigkeit der Prozesswerte in den Prozessdaten durch die spezifische Skalierung der Werte für die Anwendung.

Nr. | Block | Eingang | Ausgang | Beschreibung |
|---|---|---|---|---|
1 | Motor | - | 1 Umdr | 1 Umdrehung des Motors |
3 | Anwendereinheit | 1 Umdr | 1 Umdr*1/10 = 0.1 Flaschen | Einberechnung des Übersetzungsfaktors |
Anmerkung:
- Als "Benutzerdefinierte Einheit" wurde "Flaschen" festgelegt.
- Als Übersetzungsfaktor wurde "1 Umdr = 1/10 Flaschen = 0.1 Flaschen" festgelegt
- D.h. 10 Umdrehungen an der Abtriebswelle des Motors stellen 1 Flasche als resultierenden Weg dar.
- Als Anzahl der für den Weg verwendeten Nachkommastellen wurden 2 Nachkommastellen festgelegt.
- Für die Geschwindigkeit wurde "Flaschen/min" und 0 Nachkommastellen festgelegt.
- Für die Beschleunigung wurde "Flaschen/(min*s)" und 0 Nachkommastellen festgelegt.
Verarbeitung der Anwendereinheiten
Das Verändern der Anwendereinheiten bewirkt neben der Anpassung der Anzeige-Einheit (z. B. in "Flaschen") eine Vergrößerung der Positioniergenauigkeit bei gleichzeitiger Verkleinerung des maximalen Verfahrwegs. Diese Verkleinerung des maximalen Verfahrwegs beim Durchführen einer Berechnung ist darin begründet, dass im System 32-Bit-Werte für die Berechnung der Position verwendet werden.
Folgende Tabelle veranschaulicht die Verkleinerung des Verfahrwegs bei veränderter Anzahl an Nachkommastellen:
1/1 + NK=0 | 1/1 + NK=2 | 1/10 + NK=4 | |
|---|---|---|---|
Maximaler Verfahrweg | -2147483648 bis 2147483647 | -21474836.48 bis 21474836.47 | -21474.8364 bis 21474.8364 |
Die durchgeführten Änderungen wirken sich zudem auf die Skalierung der Anwendereinheiten aus. Geräteparameter wie z. B. Positionen, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsbegrenzungen werden auf Basis dieser Anwendereinheiten berechnet. Aus diesem Grund können Sie im Anschluss an die Veränderung dieser Werte in einem Dialogfenster angeben, ob Sie die Geräteparameter beibehalten oder auf die neue Skalierung der Anwendereinheiten anpassen möchten.
Folgende Tabelle veranschaulicht beispielhaft die Anpassung der Geräteparameter:
Geräteparameter | Aktueller Wert | Geräteparameter beibehalten | Geräteparameter anpassen |
|---|---|---|---|
SW-Endschalter positiv | 1000 Umdr. | 1000 Umdr. | 500 Umdr. |
... |
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Applikationsgrenze | 100 Umdr. | 100 Umdr. | 50 Umdr. |
... |
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Applikationsgrenze | 10000 Umdr. | 10000 Umdr. | 5000 Umdr. |
... |
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