Anforderungen an die EMV-gerechte Installation

Beim Einsatz von Komponenten der Funktionalen Sicherheit empfiehlt SEW-EURODRIVE besonderes Augenmerk auf eine einwandfreie EMV-gerechte Installation zu legen. Dies zahlt sich zum Beispiel bei der sicherheitstechnischen Verwendung der Geber aus. Hier werden zusätzliche Diagnosen durchgeführt, um Fehler frühzeitig zu erkennen. Störungen, die durch fehlerhafte EMV-Installation verursacht werden, können bei der Diagnose zu falschen Ergebnissen führen und dadurch die Verfügbarkeit der Anlage einschränken.

  • Sie müssen durch geeignete Maßnahmen gewährleisten, dass die sicheren Steuerkabel räumlich getrennt von den Energiekabeln des Antriebs verlegt werden. Davon ausgenommen sind speziell für diesen Anwendungsfall von SEW‑EURODRIVE freigegebene Kabel.
  • Verwenden Sie zur räumlichen Trennung von Steuerkabel und Energiekabel Kabelkanäle mit mindestens 2 Kammern und nicht unterbrochenem Trennsteg.
  • Zu den Steuerleitungen zählen folgende Anschlussleitungen:
    • Geberleitungen
    • Analogsensorleitungen
    • Kommunikationsleitungen
    • Kleinspannungsleitungen
  • Zu den Energieleitungen zählen folgende Anschlussleitungen:
    • Netzversorgungsleitungen
    • Motorzuleitungen
    • Bremskabel
  • Verwenden Sie zur festen Verlegung von Leitungen in Anlagen geschlossene Kabelkanäle aus verzinktem Stahlblech, damit eine Abschirmung in alle Richtungen gegeben ist. Verbinden Sie die Stöße von Kabelkanälen großflächig miteinander.
  • Achten Sie bei der Erdung von Kabelkanälen (z. B. mit Erdungsbändern) darauf, dass durch Langlöcher und andere Montageöffnungen die Auflagefläche größtmöglich ist.
  • Verwenden Sie zur hochfrequenztauglichen Erdung spezielle Erdungsbänder, deren Anschlusspunkte ausreichend Fläche aufweisen. Verwenden Sie keine aufgecrimpten Ringösen.
    • Montieren Sie Erdungsbänder vollflächig auf gut leitende Oberflächen. Kontaktstellen müssen frei von Lacken und anderen Stoffen sein. Verwenden Sie keine Unterlegscheiben.
  • Schleppketten bestehen aus Kunststoff. Die Erdung muss gesondert geführt werden.
    • Hochfrequenztaugliche Erdungsleitungen müssen gesondert geführt werden.
    • Hochfrequenztaugliche Erdungsleitungen sollen möglichst kurz ausgeführt werden.
    • Hochfrequenztaugliche Erdungsleitungen dürfen nicht als Potenzialausgleich verwendet werden.
    • Die Leitung soll aus einer großen Anzahl feiner Drähte bestehen (Oberfläche, Flexibilität).
    • Die Anschlussstücke sollen HF-geeignet sein.
  • Schleppketten bieten keine Schirmung oder Trennung der Leitungsarten. Folgende Lösungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
    • Trennung der Leitungsarten in mehrere Schleppketten.
    • Ausschließlich geschirmte Leitungen verwenden.
  • Führen Sie Leitungen der verschiedenen Leitungsarten mit einem Abstand von mindestens 200 mm zueinander.
  • Beachten Sie die räumliche Trennung auch in Verteilern. Verwenden Sie Metallverteiler mit Trennwänden oder mehrere einzelne Verteiler.
  • Halten Sie die Leitungen grundsätzlich kurz. Beachten Sie die zulässigen Leitungslängen in den Produkthandbüchern der verwendeten Produkte!
  • Halten Sie unbedingt notwendige Reserveschlaufen möglichst kurz und bündeln Sie diese nicht eng mit anderen Leitungen.
  • Der Schirm muss beidseitig angebunden werden, da einseitig angebundene Schirme keine Wirkung gegen die magnetischen Störgrößen haben.
  • Verbinden Sie Schirmklemmen direkt mit dem lokalen Erdungs-Sternpunkt.
  • Verwenden Sie für geschirmte Leitungen nur Steckverbinder mit speziellen Kontaktfedern für den Schirm. Befolgen Sie die Hinweise des Herstellers.
  • Verbinden Sie den Schirm mittels geeigneter Kabeldurchführung oder Schirmklemmen flächig mit dem Metallgehäuse. Verwenden Sie keine Pigtails zur Schirmanbindung in Reihenklemmen. Der Pigtail stellt eine Antenne dar, die die Schirmwirkung stark schwächt.
  • Die folgenden Bilder zeigen beispielhaft den Anschluss der Steuerleitungsschirmung.

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