Grundsätzlicher Berechnungsablauf

Sofern eingangs nicht bekannt, werden zunächst die kinematischen Zielgrößen der Applikation berechnet. Dazu zählen:

  • Zykluszeit
  • Wege
  • Geschwindigkeiten/Drehzahlen
  • Beschleunigungen

Mit den berechneten kinematischen Zielgrößen werden die dynamischen Drehmomente berechnet. Anhand vorgegebener Reib- oder Hublasten werden die resultierenden statischen Drehmomente für den Getriebeabtrieb berechnet. Vorhandene Vorgelege müssen bei der Berechnung der Drehmomente und Drehzahlen berücksichtigt werden. Eine geeignete Getriebegröße wird anhand des maximal auftretenden Drehmoments bestimmt. Um eine Übersetzung zu wählen, muss der zu verwendende Motortyp festgelegt werden.

Die Anforderungen der Applikation werden auf die Motorseite umgerechnet. Anhand eines maximalen und eines effektiven Betriebspunkts wird ein Motor gewählt.

Bei Applikationen mit Hublast muss immer eine Motorbremse gewählt werden. Bei anderen Applikationen wird die Motorbremse nach Bedarf gewählt. Kriterien wie geforderte Haltesicherheit, zulässige Bremsarbeit und maximale Bremswege werden bei der Berechnung und Auswahl zugrunde gelegt. Eine Prüfung der mechanischen Baubarkeit des Antriebsstrangs sowie der Getriebebelastung bei Not-Halt-Bremsung wird anschließend durchgeführt.

Die Auswahl des Frequenzumrichters erfolgt oft nach dem erforderlichen maximalen und effektiven Motorstrom. Wenn der Motor während der Verzögerung generatorisch arbeitet, ist zusätzlich ein Bremswiderstand erforderlich. Dieser setzt die aus der Applikation zurückgeführte generatorische Energie in Wärme um.