Parametergruppe 75. Master-Slave-Funktion
Die Master-Slave-Funktion bietet die Möglichkeit, automatisch Funktionen wie Drehzahlgleichlauf zu realisieren. Als Kommunikationsverbindung kann die RS485-Schnittstelle oder die Systembusschnittstelle genutzt werden. Am Slave muss dann P100 Sollwertquelle = Master-SBus oder P100 Sollwertquelle = Master-RS485 eingestellt werden. Die Prozess-Ausgangsdaten PA1 – PA3 (P870, P871, P872) werden von der Firmware automatisch eingestellt. Über eine programmierbare Klemmenfunktion "Slave-Freilauf" P60x Digitaleingänge Grundgerät ist es möglich, den Slave vom Leitsollwert des Masters abzutrennen und in einen lokalen Steuermodus (wie Steuerquelle Bipolar / Festsollwert) zu schalten.
Beim Slave werden die Prozessdaten (P87x) automatisch wie folgt belegt:
- PA1 = Steuerwort 1
- PA2 = Drehzahl
- PA3 = IPOS® PA-Data
- PE1 = Statuswort 1
- PE2 = Drehzahl
- PE3 = IPOS® PE-Data
P811 RS485 Gruppenadresse oder P882 SBus Gruppenadresse müssen bei Master und Slave auf den gleichen Wert eingestellt werden. Bei Master-Slave-Betrieb über die RS485-Schnittstelle P811 RS485 Gruppenadresse größer 100 einstellen. Bei Betrieb über Systembus (z. B. Master-Slave-Betrieb) müssen die Bus-Abschlusswiderstände am physikalischen Anfang und Ende des Systembuses aktiviert werden.
- HINWEIS
- Vorgabe des Sollwerts über RS485:
- Wenn der Sollwert vom Master an die Slaves über die RS485 vorgegeben wird, übernimmt das MOVITRAC® B nach der Einstellung des Parameters P750 Slave-Sollwert auf den Wert "Drehzahl RS485" die Master-Funktion auf der RS485-Schnittstelle. Da MOVITRAC® B nur über eine RS485-Schnittstelle verfügt, wird nach der Aktivierung als RS485-Master, die Kommunikation zu MotionStudio abgebrochen.
- Um die Verbindung zu MotionStudio wieder herzustellen, muss P750 Slave-Sollwert wieder auf "MASTER-SLAVE AUS" gestellt werden. Hierzu ist sowohl die 24-V-Stützspannung, als auch die Netzspannung am MOVITRAC® B abzuschalten. Dann muss die 24-V-Stützspannung oder die Netzspannung wieder zugeschaltet werden. Nach dem Wiedereinschalten kann P750 Slave-Sollwert innerhalb eines Zeitfensters von 30 Sekunden über MotionStudio wieder umparametriert werden. Über das Handbediengerät FBG11B kann zu jeder Zeit (ohne Ab- und Zuschalten der Spannung) P750 umparametriert werden. Nach der Parametrierung des Parameters P750 auf "MASTER-SLAVE AUS" kann MotionStudio wieder als Master auf der RS485-Schnittstelle arbeiten. Des Weiteren kann auch eine Verbindung des MotionStudio über ein Feldbus-Gateway UOH / DFxxxx erfolgen. In dieser Kombination kann MOVITRAC® B als Master an der RS485-Schnittstelle arbeiten.
Verbindungskontrolle
- Systembus (SBus): Bei Kommunikationsverbindung über den SBus ist P883 SBus Timeout-Zeit wirksam. Wenn P883 SBus Timeout-Zeit auf "0" eingestellt ist, findet keine Überwachung der Datenübertragung über den SBus statt.
- RS485-Schnittstelle: Bei Kommunikationsverbindung über die RS485-Schnittstelle ist immer eine Verbindungskontrolle wirksam, P812 RS485 Timeout-Zeit ist ohne Funktion. Innerhalb des festen Zeitintervalls von t = 500 ms müssen die Slave-Umrichter ein gültiges RS485-Telegramm erhalten. Wenn die Zeit überschritten wird, werden die Slave-Antriebe mit Fehlermeldung F43 RS485 Timeout an der Stopprampe gestoppt.
Funktionsübersicht Master-Slave-Betrieb
Drehzahlgleichlauf: | Master | Slave |
---|---|---|
Master gesteuert Slave gesteuert | P750 Slave-Sollwert: | P100 Sollwertquelle: |
DREHZ. (RS485+SBus) | MASTER-SBus MASTER-RS485 | |
P700 Betriebsart 1: | P700 Betriebsart 1: | |
VFC VFC & Hubwerk U/f-Kennlinie U/f & DC-Bremsung | VFC VFC & Hubwerk U/f-Kennlinie U/F & DC-Bremsung |